Die Baronie Falkenborn
Seit alten Tagen

war Gut Falkenborn im Besitz der Königsfamilie.


Betrachtet man die
Karte von Nostria, erklärt sich dieser Umstand von alleine. Falkenborn liegt im Süden von Nostria und grenzt sowohl an die albernische Grafschaft Winhall wie an die nordmärkische Grafschaft Gratenfels.

Bedingt durch die relative Entfernung zur andergastischen Grenze könnte man mit viel gutem Willen das Gebiet von Falkenborn als ruhig und friedlich bezeichnen. Die Stadt Winhall liegt in direkter Nähe des Gutes und man trieb seit jeher vorsichtigen Handel mit dieser albernischen Stadt.

Die Ländereien des Gutes umfassten ein Gebiet von 18 mal 35 Meilen, wobei das Gut selber den Mittelpunkt markiert. Außer dem ausgedehnten Gutsgelände gehören zum „Königshof“ Falkenborn das Flussdorf Tommelsau im äußersten Süden sowie die Wehrdörfer Falkenhain im Nordosten und Borgsdorf im Westen. Drei Bauernschaften, zwei im nördlichen, eine im südwestlichen Bereich und ein Freibauernhof Richtung Gratenfels vervollständigen die Liste. Die Ländereien werden durch das Flüsschen Falkenborn geteilt, das Namensgeber des Gutes war. Östlich wird das Gebiet von einem Zufluss des Nabla begrenzt, der Wieslauter. Diese, von drei Flüssen beeinflusste Lage beschert Falkenborn an den Flussauen einen guten fruchtbaren Ackerboden. Alter, dichter Wald mit reichem Wildbestand hätten auch zum Wohlstand beitragen können.

Falkenborn bot im Jahr 23 Hal rund 600 Seelen eine Heimat. Auf Gut Falkenborn selber lebten und arbeiteten 36 Menschen. Tommelsau war und ist das größte Dorf in dieser Gegend, lebten hier doch immerhin 218 Menschen. Falkenhain hatte 157 und Borgsdorf 132 Einwohner. Die Bewohner der Bauernschaften und des Freibauernhofes wurden in diesem Jahr (23 Hal) mit insgesamt 63 angegeben.
Verwaltet wurde Falkenborn von einem Vetter des Königs, dem Vogt Konrad Praiosstolz von Salzenberg. Doch spiegelte der ehrwürdig stolze Name des Vogtes seine Gesinnung nicht wider. Der König verlangte, sich des Reichtums dieser Ländereien wohl bewusst, hohe Abgaben und Erträge von seinem Vogt. Konrad jedoch hatte nicht vor, nur seinem königlichen Vetter in die Schatztruhe zu wirtschaften, er selber wollte auch nicht arm bleiben. Die Menschen in Falkenborn hatten ein schweres Los zu tragen. Um sich beim König einzuschmeicheln versorgte Konrad den König sooft es ging mit starken Bauernburschen für die nostrianische Armee. Die Wirtschaft in dem kleinen Ländchen brach darob beinah zusammen. Kinder, alte Männer und Frauen, Gebrechliche, selbst werdende Mütter mussten die Felder bestellen, den Fischfang besorgen und Holz– und Frondienste leisten. Irgendwie schaffte Vogt Konrad es immer, aus den Menschen auch noch den letzten Heller an Abgaben und Zehnten herauszupressen. Viehwirtschaft gab es nur vereinzelt, was bei dem stark bewaldeten Gebiet auch nicht verwunderlich ist. Meist diente das wenige Vieh nur dem Eigenbedarf der Bauern oder Dorfbewohner.

Der wenige Handel mit Winhall brachte dem Vogt zusätzliche Einnahmen, die er dem König jedoch meist unterschlug. Diese aberwitzige Handlungsweise brachte Falkenborn an den Rand des Ruins. Die Dörfer verfielen, die Wege wucherten zu, die gesamte Infrastruktur brach nahezu zusammen. Nur durch Drohungen und eine harte Hand hielt Konrad die Geschäfte am Laufen.

Zudem zog „sich“ der Vogt durch seine fürchterliche Preispolitik den Zorn der Winhaller Flussfischer zu. Nostrianische Fische gingen für den halben Preis über den Markt, die Winhaller mussten wohl oder übel mitziehen, um ihren Fang überhaupt loszuschlagen. So ist es nicht erstaunlich, dass die Tommelsauer des Öfteren unter wütenden Übergriffen der winhaller Fischer zu leiden hatten, obwohl die Schuld einzig und allein bei Vogt Konrad lag.

Die Falkenborner beteten zu Den Zwölfen und ergaben sich in ihr Schicksal, schließlich ist es die göttliche Vorbestimmung des Adels, das Volk zu führen. Und wer wollte schon gegen den Willen der Götter aufbegehren?!
König Kasimir waren die (Un-) Taten seines Vetters mit Sicherheit nicht verborgen geblieben, doch freute er sich an den stetigen Einkünften aus diesem „Königshof“, die inzwischen ein fester Bestandteil des kümmerlichen Staatshaushaltes waren. Insoweit ließ der König den Vogt auf Falkenborn schalten und walten, wie es ihm beliebte. Dass dabei sein eigener Besitz immer weiter verfiel und verkam, schien Kasimir nicht weiter zu berühren.

Die Menschen in Falkenborn brachten dem Vogt, der sie über 30 Götterläufe geschunden und ausgepresst hatte nur noch dumpfen Hass entgegen. Trotzdem starb Konrad Praiosstolz zu Beginn des Jahres 23 Hal im Alter von 68 einen natürlichen Tod.

König Kasimir, in Ermangelung eines anderen Kandidaten, beauftragte den „natürlichen“ Sohn des Vogtes, Karol Praioslob, die Geschäfte bis auf Weiteres weiter zu führen. Mit der gleichen verbrecherischen Energie wie sein Vater, doch ohne dessen Geschick, lenkte der junge Vogt das Gut nur noch näher an den Abgrund. Nur mit äußerster Brutalität und vielen Gaunereien auf Kosten des Volkes konnte er die Erwartungen des Königs erfüllen...



DAS GUT IN ALTEN TAGEN
Falkenborn vor 1870 n. d. U. (23 Hal),
Lage und Geographie
ERHEBUNG ZUR BARONIE
Die Gründe für die Schaffung einer
neuen Baronie in Nostria
DIE BARONIE HEUTE
Aufbau des Landes, Wirtschaft,
Handel und Kriegswesen