Schädelspalter
Kapitel 1

Der scharfe Seewind hatte hier deutlich an Kraft verloren. Doch die schweren Küstenstürme trugen jetzt, Anfang Boron, das Salz des 30 Meilen entfernten Meeres der sieben Winde bis tief ins Binnenland.

Sturmgepeitscht neigten sich die Wipfel der Bäume drohend dem verlassenen Weg entgegen. Nur einzelne hohe Baumkronen reckten sich dem Wind zum Trotz in den schwarzen Nachthimmel.

Das flackernde, düstere Licht einiger Fackeln ließ das Unterholz bedrohlich lebendig erscheinen. Die junge Frau hätte den matten Lichtschein, der das rettende Lyckmoor verhieß, am Horizont gesehen, wäre der Anblick nicht von den Bäumen verdeckt worden. Die sechs oder sieben Gestalten, die sie umringten, konnte sie nur schlecht erkennen, doch reichte das Licht der Fackeln, um die Säbel und Schwerter der Fremden aufblitzen zu lassen.

Die Frau strich sich mit zitternden Händen eine dunkelblonde Haarsträhne aus dem Gesicht und schlang sich den schweren Reisemantel enger um die Schultern. Der kostbare Stoff verriet seine Trägerin sofort als reiche Frau. Eine der Gestalten trat auf die junge Frau zu. Sie konnte sein derbes, schmutziges Gesicht erkennen und ihre Miene zeigte eine Mischung aus Angst und Abscheu.

„Was .... was wollt ihr?“ fragte sie mit leiser Stimme.

Der Räuber beugte sich zu ihr, bis sich ihre Gesichter beinahe berührten.

„Was glaubt ihr, edle Dame?“ höhnte er. „Zuerst eure gesamte Habe.... und dann vielleicht euch!“ Er lachte roh und seine Kumpane fielen grölend in das Gelächter ein.

„Ist das euer Ernst?“ entgegnete die Frau, jetzt kühl und mit fester Stimme.

Dem Räuber fiel das nicht auf. Er fletschte die Zähne und zischte wütend:

„Seid froh, wenn ich Euch das Leben lasse!“

Die Frau wich unmerklich zurück und strich sich mit einer Hand die Kapuze des Mantels vom Kopf. Ihre Haut hatte den leichten Bronzeton, den man häufig bei den Novadi in den nördlichen Regionen der Khomwüste beobachten kann. Lange blonde Haare ergossen sich über ihren Rücken, sie waren zu einem Pferdeschwanz gebunden - in der Art, wie ihn oft Amazonen tragen.

Aber auch das entging dem Räuber offensichtlich, denn wieder bedrängte er die Reisende, sein Schwert zuckte auf ihren Hals zu.

„Jetzt!“ Der laute Ruf der Frau hallte durch die Dunkelheit. Ihr Fuß schoss vor und traf den verblüfften Räuber so hart am Handgelenk, dass er mit einem Aufschrei sein Schwert fallen ließ. Mit einem raschen Griff packte sie seine Haare und riss seinen Kopf mit fürchterlicher Wucht auf ihr erhobenes Knie. Besinnungslos brach er zusammen. Die anderen Räuber standen wie vom Donner gerührt, dann stürzten sie sich auf die Frau. Sie warf ihren Mantel ab und hielt plötzlich einen Rondrakamm in den Händen. Das große Schwert ließ die Horde einen Moment innehalten. In dieser Sekunde durchschnitt ein helles Sirren die Luft und mit einem dumpfen Aufschlag bohrte sich ein Pfeil in die Brust eines Fackelträgers. Dann brachen vier Gestalten aus dem Unterholz und jagten auf die Räuber zu. Allen voran ein riesiger Thorwaler, der mit sichtlichem Vergnügen mit einer Ochsenherde auf den am nächsten stehenden Räuber einschlug.
Der dreifache Morgenstern leistete ganze Arbeit und der Thorwaler warf sich mit wildem Geschrei auf die nächsten Männer. Zwei Krieger, ein Mann und eine Frau, stürzten an ihm vorbei und griffen zwei weitere Räuber an. Da näherten sich drei weitere Räuber dem Kampf. Neben der blonden Frau tauchte ein stämmiger Zwerg auf. Sie tauschten kurz einen Blick und warfen sich auf die neuen Angreifer.

Der Zwerg machte sich nicht einmal die Mühe, seine Streitaxt über den Kopf zu heben. Mit einer weit ausholenden Bewegung schlug er die schwere Waffe dem ersten der drei neuen Gegner in das Kniegelenk. Der Räuber brach schreiend zusammen und umklammerte den blutenden Stumpf. Ohne einen weiteren Blick auf ihn zu verwenden drängte sich der Zwerg mit zufriedenem Brummen neben die blonde Frau, die mit den beiden Anderen im Zweikampf lag.

Flüche und Waffengeklirr erfüllten den Platz.

Doch eine glockenhelle Stimme übertönte den Kampflärm.

„Rigesce, velut lapis!“

Die Kämpfer sahen einen blendend grellen Blitz aus weißblauem Licht auf den Räuberhauptmann zu rasen, der aus seiner Ohnmacht erwacht, einen Wurfdolch in Richtung der Novadi schleudern wollte. Der Mann kam nicht mal mehr zum Schreien. Als der magische Blitz ihn traf, verwandelte er sich in Stein, den Arm mit dem Dolch immer noch erhoben. Die Räuber waren sichtlich verunsichert. Ihre Gegner nutzten das sofort und drangen umso heftiger auf sie ein. Während es den beiden Kriegern gelang, ihre Zweikampfgegner zu entwaffnen, ließen der Zwerg und der Thorwaler keine Gnade gelten.

Der Räuber mit dem die Novadi kämpfte, ließ entmutigt seine Waffe fallen und ergab sich der stolzen Amazone auf Gnade und Ungnade.

Sofort fuhr die Axt des Zwerges blitzend auf den Kopf des knienden Räubers nieder. Mit einer fast beiläufigen Bewegung fing die Novadi die Streitaxt mit ihrem Rondrakamm kurz über dem Kopf ab.

„Er hat sich ergeben, Nuknuk!“ wies sie den Zwerg leicht verärgert zurecht. Grollend versetzte der Zwerg dem Räuber einen Fußtritt und wandte sich zu den anderen. Erst jetzt fiel den Abenteurern ein, dass da noch jemand sein musste, jemand der die Novadi durch Magie gerettet hatte.

Gut zwanzig Schritte hinter ihnen sahen sie eine Gestalt am Wegrand, die unbeweglich die Szenerie beobachtete. Als die Gestalt dann eine Geste machte, die zu sagen schien: 'kümmert euch nicht um mich, ich warte auf euch' um dann wieder wie angewurzelt stehen zu bleiben, wandten sich die fünf Abenteurer wieder den Räubern zu. Die am Boden liegenden Fackeln wurden eingesammelt und in die Erde gerammt, die Kriegerin ging derweil zum Unterholz, um ihren dort liegengelassenen Langbogen und den Köcher mit Pfeilen zu holen. Als sie zu den Gefährten zurückkehrte, zerrte der Krieger einen der Räuber grob in die Höhe und herrschte ihn an: „Du sammelst die Waffen deiner Kameraden ein und verschnürst sie zu einem ordentlichen Bündel. Solltest du versuchen zu fliehen oder sonst eine Dummheit machen...“ Er unterbrach sich und warf einen bezeichnenden Blick auf die Kriegerin, die ihren Bogen inzwischen wieder gespannt hatte und nur auf eine falsche Bewegung zu warten schien.

Der Thorwaler stampfte auf die zwei anderen Überlebenden zu. Seine riesigen Pranken schossen vor und er riss sie an den Ohren in die Höhe.

„Und ihr zwei,“ zischte er, „werdet diese Überreste hier beseitigen. Los!“

Die Novadi kniete neben dem Mann, dem der Zwerg das halbe Bein weg geschlagen hatte. Mit sachkundigen Bewegungen band sie das Bein ab und verband die Wunde notdürftig.

„Wenn ihr fertig seid, eure Spießgesellen zu begraben, “ sagte sie ruhig, „werdet ihr eine Trage für den hier bauen.“

Ein kurzer Blick über die Schulter zeigte ihr, dass die Gestalt hinter ihr immer noch regungslos am Wegrand stand. Kurze Zeit später waren die toten Räuber unter einem groben Steinhaufen begraben, der Verwundete lag auf einer roh zusammen gehauenen Bahre und die übrigen drei lagen gefesselt am Boden.

Die Novadi legte dem Zwerg die Hand auf die Schulter. „Wir müssen wissen, ob das alle sind. Und wo ihr Lager ist. Kümmerst du dich darum?“

Der Zwerg grinste und griff unter seinen Umhang. Seine Hand kam mit einem Dolch wieder zum Vorschein.

„Kein Problem. Dauert nur einen Augenblick.“ Er ging zu den gefesselten Räubern, packte einen am Kragen und zerrte ihn einige Schritt weit weg. Er ging neben dem Mann auf die Knie.

Fackellicht ließ die Dolchspitze gefährlich aufblitzen. Der Zwerg redete heftig auf den Räuber ein, plötzlich hob er den Arm zum tödlichen Stoß. Der Räuber bäumte sich trotz seiner Fesseln auf und beantwortete mit zitternder Stimme die Fragen des grimmigen Zwerges. Der erhob sich, ging zu den beiden anderen und wiederholte offensichtlich seine Fragen. Kurz darauf trat der Zwerg neben die Novadi.


„Es sind alle. Zehn Mann. Wo ihr Lager ist, weiß ich auch. Wollen wir nachsehen, ob es stimmt?“

Die Novadi schüttelte den Kopf.

„Nein. Lass uns keine weitere Zeit vergeuden. Das kann der Magistrat selber in die Hand nehmen. Sollten er gelogen haben, werden sie das schon herausfinden. Ich glaube, wir sollten endlich nachschauen, wer uns geholfen hat.“ meinte die Novadi dann mit einem Blick in die Runde. Der Krieger nickte und riss eine der Fackeln aus dem Boden. Die kleine Gruppe ging langsam auf die Gestalt zu, die Novadi führte sie an.

Als die Gruppe sich näherte, entpuppte sich die Gestalt im immer heller werdenden Fackellicht als junge Frau. Ihr Gesicht war schwer zu erkennen, da es immer noch von der Kapuze ihres schwarzen Umhanges beschattet wurde.

Die Novadi blieb vor ihr stehen und reichte ihr die Hand.

„Ich bin Zorsha d´Grëis. Danke!“



Wieder erklang die glockenhelle Stimme.

„Ich habe gerne geholfen, Zorsha d´Grëis.“

Der Kopf der Fremden bewegte sich leicht, sie musterte die vor ihr stehenden Gefährten ausgiebig. Gekleidet waren die Fünf ähnlich: feste, wadenhohe Stiefel, weichgegerbte lederne Hosen und den Oberkörper, mit Ausnahme des Thorwaler, gepanzert. Die Krieger trugen dunkle Leinenhemden, darüber leichte Kettenhemden, die die Arme bis zum Ellenbogen schützen und unter den Waffengurten bis zum Oberschenkel reichten. Die Brustpanzer waren für Krieger eher untypisch, wie die Fremde feststellte: Krötenhäute, fast unzerstörbare Brustharnische aus Drachenhaut. An der Schulter des Kriegers war eine kostbare Mantelschnalle befestigt, die einen schwarzen Turm auf grün-weißem Grund zeigte. Die hübsche Kriegerin dagegen trug außer ihrer dunkelbraunen Lockenpracht keinen Schmuck oder Zierrat. Über der mächtigen Brust des riesigen Thorwaler spannte sich ein Wollhemd, darüber eine derbe lederne Weste, wie sie von den Seeräubern aus Prem geschätzt wird. Die Ochsenherde steckte nun friedlich in einem ledernen Säbelgurt. Sein schulterlanges Haar war im Nacken zusammengebunden. Unter dem Umhang des Zwerges schimmerte ein kostbares Kettenhemd aus einer alten, längst vergessenen Zwergenschmiede hervor. Ein fester Waffengurt war über dem Kettenhemd um die Hüften geschlungen. Die Schlaufe für die Streitaxt war mit feingearbeiteter Goldschmiedearbeit verziert. Zorsha war mit einem feingegerbten ledernen Hemd und dem bekannten metallverstärkten Amazonenpanzer bekleidet. Unter den kurzen Ärmeln des Hemdes schimmerten breite Oberarmreifen aus mehrfach gehärtetem Silber.

Zuletzt bemerkte die Fremde, dass alle fünf Abenteurer schwere goldene Siegelringe mit dem nostrianischen Wappen an der linken Hand trugen.

Sie schien mit der Musterung zufrieden zu sein, denn nun streifte sie Umhang und Kapuze zurück.

Die Fremde war völlig in schwarz gekleidet. Die Reitstiefel aus glänzendem schwarzem Leder und die enge schwarze Hose mit Ledereinsatz an den Innenschenkeln verrieten, dass ihre Trägerin zumindest bis vor kurzem zu Pferd gereist sein musste. Die Taille der jungen Frau umschloss ein ledernes Mieder, das ihrer Brüste eindrucksvoll hervorhob. Die Schnüre ihres schwarzen Rüschenhemdes waren am Hals nicht geschlossen, so dass man am Ende des schmalen Streifens weißer Haut den Ansatz ihres Busens erahnen konnte. Der schwere schwarze Kapuzenmantel umfloss ihre Gestalt, reichte fast bis auf den Boden. Ihr Gesicht wies die Schönheit auf, für die die Frauen der Insel Maraskan berühmt sind. Hätten nicht schon ihre dunklen Augen und die leicht kantigen Wangenknochen für eine Maraskanerin gesprochen, wären beim Anblick des dunkelroten Haares alle Zweifel ausgeschlossen worden. Die linke Hand hielt mit festem Griff einen eineinhalb Schritt langen, schwarzen Stab. Aus dem Gürtel ragte, fast schon hinter ihrem Rücken, der Griff eines Vulkanglasdolches hervor.

Die junge Frau lächelte leicht, als sie bemerkte, wie ihr Anblick auf die Männer wirkte. Der Krieger schob nun den Thorwaler zur Seite, drückte dem verdutzten Zwerg die Fackel in die Hand und trat auf die Frau zu.

Er machte eine gekonnte Verbeugung. „Erlaubt, dass ich Euch ein Kompliment mache“, sagte er galant, „ich weile nunmehr seit dreißig Götterläufen in Aventurien, doch habe ich bisher selten eine Frau Eurer Schönheit und Anmut getroffen. Eine Rahjagleiche Göttertochter, deren Anblick allein genügt, mein Herz warm und glücklich zu machen. Stets zu Euren Diensten, edle Dame, ich bin Faramir, Sohn des Arnolf, vierzehnter Baron-Truchseß vom Turm und Frei...“

„Hör endlich auf zu schwafeln, Faramir!“ unterbrach ihn der Thorwaler und schubste ihn zur Seite. „Ich bin Isegrimm.“ fuhr er fort und reichte der Frau die Hand.

„Ihr dürftet von ihm gehört haben.“ warf Zorsha ein, „Man nennt ihn auch „Die Geißel von Svartenhuuk“!“

Auch die Kriegerin trat vor und reichte der Fremden die Hand.

„Praios zum Gruß. Ich bin Ana T´hilde. Danke für Eure Hilfe.“

„Naja, “ meldete sich wieder Zorsha, lächelnd auf den Zwerg zeigend, „und dieser versteinerte Zwerg, der Euch mit offenem Mund anstarrt, ist Nukramosch, Sohn des Nugrimm, aus der Freiheit Waldwacht in den Ambossbergen.“

Der Zwerg erwachte aus seiner Starre, schüttelte verlegen den Kopf und brummte:

„Meine Freunde nennen mich Nuknuk.“ während er ihr die Hand schüttelte.

Die Frau lächelte sanft.

„Ich bin Yleene Havenna.“ Mit einer raschen Bewegung des Kopfes warf sie ihr Haar zurück, das der Wind ihr ins Gesicht wehte. Bei der Bewegung konnte man kurz die kleine Tätowierung auf der linken Seite des Halses erkennen, die an das Zeichen der Göttin Rahja erinnerte.

„Ich froh, euch gefunden zu haben“, fuhr sie fort. „Ich habe euch lange gesucht.“

„Uns gesucht?“ wiederholte Zorsha d´Grëis, „Warum?“

„Das ist eine lange Geschichte. Wir sollten uns auf den Weg machen.“ entgegnete Yleene. Die anderen nickten, gingen zurück und lösten den Gefangenen die Fesseln, damit sie ihren verwundeten Kumpan und das Waffenbündel tragen konnten. Faramir holte seinen und Anas Umhang sowie Isegrimms schwere Schiffsjacke aus dem Gebüsch, wo sie sie vor dem Kampf abgelegt hatten. Derweil stand Zorsha noch bei Yleene. Langsam schob sie die roten Haare am Halsansatz der anderen Frau zur Seite und betrachtete die Tätowierung.

„Du bist eine...“

„Ich bin gar nichts.“ unterbrach Yleene sie. „Ich war einiges.“

„Du solltest die Männer die Tätowierung nicht sehen lassen.“ sagte die Novadi, „Sie könnten das falsch verstehen.“

„Vieles täuscht auf den ersten Blick.“ entgegnete die Maraskanerin leise. „Vor vielen Götterläufen trat ich in den Rahja-Tempel von Maraskan ein und wurde Geweihte. Da ich trotzdem die Welt sehen wollte, verließ ich den Tempel und erhielt, wie es üblich ist auf Maraskan, als Zeichen meines Austritts trotz der angenommenen Weihe diese Tätowierung. Doch das ist vorbei.“

Sie schaute zu den anderen, die sich mit den Gefangenen näherten.

„Später gelang es mir, in die große Magierschule zu Beilunk aufgenommen zu werden. Seit meiner Prüfung trage ich den schwarzen Stab der Akademie, doch bin ich auch kein Magier mehr.“


Sie blickte Zorsha ernst in die Augen.

„Im Moment bin ich nur Borons Bote!“



Wenig später war die kleine Gruppe auf dem Rückweg nach Salza.

„Wir können einfach nicht aus unserer Haut.“ erzählte Faramir, rückte dabei seinen Umhang zurecht und schloss die Mantelschnalle, die einen schwarzen Turm auf grün-weißem Grund zeigte. „Eigentlich haben wir mehr, als wir zum leben brauchen, aber die Abenteuer lassen uns nicht los. Wir waren in Merske, am Golf von Prem, um mit Isegrimm das Tsafest seiner Urgroßmutter zu feiern. Bei den Zwölfen, sie weilt schon seit 115 Götterläufen auf Dere!“ sagte er andächtig.

„Na ja, und da hörten wir durch die Beilunker Reiter, dass Salza und Lyckmoor arge Probleme mit einer Räuberbande haben, die den Handel empfindlich stört. Als die Feiern vorüber waren, reisten wir nach Salza, boten uns dem Rat der Stadt an und machten uns auf den Weg um diese Bande zu erledigen. Diese Feiglinge!“ Faramir rümpfte die Nase. „Mit ihrer Stadtgarde und den Bütteln hätten sie das genauso gut geschafft. Und jetzt holen wir uns die versprochene Bezahlung und werden auf unseren Landsitz zurückkehren.“

„Verzeih mir, “ sagte Yleene, „aber das glaube ich nicht. Ich sagte euch eben, ich habe euch lange gesucht. Eure Reise geht jetzt erst los, glaube ich.“

Zorsha schob sich näher an die Beiden heran.

„Worum geht es jetzt?“ fragte sie.

Yleene legte Zorsha eine Hand auf den Arm.

„Du stammst von den Novadi des Stammes ben Tovarr, richtig?“

Die Novadi nickte langsam.

„Kennst du den Namen Jassul ibn Hargeeth?“

Wieder ein langsames Nicken. „Er ist der Ziegenhirte unseres Stammes.“

„Ich habe ihn getroffen und ich habe eine Nachricht für dich.“ sagte Yleene vorsichtig.